Dämmung der obersten Geschossdecke: Planung, Kosten und Förderung
Die oberste Geschossdecke oder ersatzweise das Dach müssen fast immer gedämmt sein. Und das lohnt sich auch: Denn diese Dämmung zählt zu den günstigsten und gleichzeitig effizientesten. Mit dem ModernisierungsCheck finden Sie heraus, welches Material dafür geeignet ist:
ModernisierungsCheck: Dämmstoff finden
Prüfen Sie, welche Materialien sich für das Dämmen Ihres Hauses eignen, wie viel sie kosten und welche Vor- und Nachteile sie haben:
Die wichtigsten Fakten auf einen Blick
- Dämmung der obersten Geschossdecke gesetzlich vorgeschrieben – mit einigen Ausnahmen
- Ersparnis: im Schnitt rund 8 Prozent Heizkosten
- durchschnittliche Kosten: Einfamilienhaus bis 2.750 Euro, Mehrfamilienhaus bis 54.000 Euro
- Förderung durch Zuschüsse und Kredite über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)
- Dämmen der obersten Geschossdecke auch in Eigenleistung möglich
- große Auswahl an Dämmstoffen (auch umweltfreundliche Naturdämmstoffe) – und Planung wichtig (siehe Anleitung)
Warum sollten Sie Ihre oberste Geschossdecke dämmen?
- Heizkosten und Energie sparen: Ist das Dach oder die oberste Geschossdecke eines Wohngebäudes nicht gedämmt, geht über die Dachfläche viel Heizenergie ungenutzt verloren. Das sorgt für unnötig hohe Heizkosten. Eine fachgerechte Dämmung der obersten Geschossdecke hält während der Heizsaison die Wärme im Gebäude und spart etwa 8 Prozent Heizenergie.
- Wohnkomfort steigern: Eine gute Dämmung der obersten Geschossdecke schützt vor sommerlicher Hitze und verbessert so den Wohnkomfort.
- CO2 vermeiden: Wegen der positiven Wirkung für den Klimaschutz ist die Dämmung der obersten Geschossdecke – oder alternativ des ganzen Dachs – eine Vorschrift des Gesetzgebers.
- Einfache Umsetzung: Die Dämmung der obersten Geschossdecke ist vergleichsweise wenig aufwendig. Mit etwas handwerklichem Geschick Sie das sogar selbst erledigen – falls keine Einblasdämmung genutzt wird und keine Dampfbremse nötig ist.
- Wirtschaftliche Maßnahme: Es lohnt sich, die oberste Geschossdecke zu dämmen, denn die Maßnahme ist vergleichsweise kostengünstig umzusetzen, es gibt staatliche Förderungen und die Heizkosten sinken. Wenn der Dachboden nicht zur Wohnfläche gehört, ist die Dämmung der obersten Geschossdecken gegenüber einer Dachdämmung deutlich günstiger.
Vorschrift: Ist die Dämmung der obersten Geschossdecke Pflicht?
Ja, der Gesetzgeber verpflichtet Hausbesitzer*innen und Bauleute zur Dämmung der obersten Geschossdecke. Seit Anfang 2016 müssen alle zugänglich begehbaren und auch nicht begehbaren obersten Geschossdecken gedämmt sein, sofern das Dach nicht gedämmt ist oder der Mindestwärmeschutz nicht eingehalten ist. Die genauen Anforderungen regelt das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Zwar kennt das GEG viele Ausnahmen, aber aufgrund des Sparpotenzials ist eine gute Dämmung der Außenhülle immer empfehlenswert.
Wie hoch sind die Kosten für eine Dämmung der obersten Geschossdecke?
Im Vergleich zur Dämmung des gesamten Daches ist die Dämmung der obersten Geschossdecke eine sehr günstige Baumaßnahme. Außerdem erfreulich: Für die Dämmung der Geschossdecke brauchen Sie kein Baugerüst und es entstehen meist wenig Lärm und Schmutz. Entsprechend niedriger sind auch die Kosten.
Tabelle: Kosten für die Dämmung der obersten Geschossdecke bei verschiedenen Dämmverfahren
durchschnittliche Kosten pro Quadratmeter | Kosten für durchschnittliches Einfamilienhaus | |
---|---|---|
begehbar | 50 Euro | 2.750 Euro |
nicht begehbar | 15 bis 25 Euro | 825 bis 1.375 Euro |
Einblasdämmung bei Holzbalkendecke | 5 bis 35 Euro | 275 bis 1.925 Euro |
Was beeinflusst die Kosten dür eine Dachbodendämmung?
- Begehbar vs. nicht begehbar: Um die Kosten für die Dämmung der obersten Geschossdecke abzuschätzen, müssen Sie sich zunächst entscheiden: Soll die angebrachte Dämmung nach Fertigstellung begehbar sein? Begehbar bedeutet belastbar, also dass der Boden des Dachbodens auch mit Schränken und anderen schweren Gegenständen belastet werden kann. Zum Beispiel, wenn der Dachboden als Abstellraum genutzt werden soll. Bei den Kosten beläuft sich der Unterschied zwischen „begehbar“ und „nicht begehbar“ häufig auf Faktor zwei: Eine begehbare Dämmung kann mit rund 50 Euro pro Quadratmeter etwa doppelt so viel kosten wie eine nicht begehbare Dämmschicht. Deren Kosten liegen in der Regel zwischen 15 und 25 Euro.
- Beschaffenheit der obersten Geschossdecke: Die Hohlräume einer Holzbalkendecke können beispielsweise durch eine einfache Einblasdämmung gefüllt werden. Das ist oft günstiger, als eine komplett neue Oberfläche zu erstellen – insbesondere, wenn diese begehbar sein soll und entsprechend stabil sein muss. Holzbalkendecken finden sich häufig in Altbauten und können nach oben offen oder geschlossen sein.
- Dämmmaterial: Wie viel Ihr konkretes Dämmvorhaben kostet, hängt auch davon ab, welche Dämmart und welchen Dämmstoff Sie auswählen. Mit dem ModernisierungsCheck können Sie passende Dämmstoffe für Ihr Gebäude auswählen.
Viele Faktoren beeinflussen Kosten für Wärmedämmungen
Bei Dämmmaßnahmen sind nicht nur die Bau- und Materialkosten entscheidend. Auch der Zustand des Gebäudes, die Preise von Handwerkern vor Ort und das Auftragsvolumen haben Einfluss auf die entstehenden Kosten. Mehr Informationen finden Sie in unserem Artikel „Kosten für Wärmedämmung im Überblick“.
Welche Förderung gibt es für die Dämmung der obersten Geschossdecke?
Für die Dämmung der obersten Geschossdecke gibt es finanzielle Unterstützung vom Staat: Förderung in Form von Krediten und Zuschüssen von Bund, Ländern und Kommunen. Bundesweit zu haben sind der KfW-Kredit 152 und der KfW-Zuschuss 430:
Tabelle: Förderung für die Dämmung der obersten Geschossdecke
Was wird gefördert? | Wie hoch ist die Förderung? | |
---|---|---|
15 % Zuschuss | Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle bei Überprüfung durch Energieeffizienz-Expert*in (BEG EM Zuschuss) | 15 % Zuschuss |
Förderkredit mit 20 % Tilgungszuschuss | Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle; (KfW 261/262 - Förderkredite fürs Effizienzhaus und Einzelmaßnahmen) | max. 12.000 € als Tilgungszuschuss |
5 % Zuschuss zusätzlich für Einzelmaßnahmen, wenn diese innerhalb eines iSFP empfohlen werden | Einzelmaßnahmen werden zusätzlich mit 5 % gefördert, wenn sie in einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) von einem/r Energieeffizienz-Expert*in empfohlen wurden | 5 % Zuschuss |
Diese Förderprogramme sind Teil der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). In unserer Übersicht zur BEG erfahren Sie, worauf Sie bei der Antragstellung achten müssen. Zusätzlich zum bundesweiten Förderprogramm gibt es zahlreiche regionale Programme, etwa von den Ländern oder Kommunen. Eine Übersicht über alle für Sie infrage kommenden Förderprogramme gibt Ihnen unsere kostenlose Fördermittel-Suche:
Die Teilnehmer unseres Dämm-Praxistests empfehlen, sich mit den verschiedenen Fördermöglichkeiten auseinanderzusetzen. Sie haben die Erfahrung gemacht, dass es sich lohnt.
Vorgaben für Förderungen beachten – mithilfe einer Energieberatung
Für eine Förderung müssen meistens Dämmwerte erreicht werden, die über die gesetzlich vorgeschriebenen Mindeststandards hinausgehen. Auch andere Fördergeber knüpfen die Förderung an bestimmte Anforderungen. Machen Sie deshalb am besten eine Energieberatung – hier erfahren Sie am besten, welche Förderungen Sie kombinieren können. Auch die Energieberatung wird bis zu 80 Prozent gefördert.
Ersparnis und Klimaschutz: Lohnt sich die Dämmung der obersten Geschossdecke?
Mit der Dämmung der obersten Geschossdecke lassen sich die Heizkosten in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus um etwa acht Prozent reduzieren. Durch diese Einsparung hat sich die Investition in die Dämmung meist nach zehn bis fünfzehn Jahren amortisiert – je nachdem wie hoch die Kosten sind und wie stark die Energiepreise steigen.
Welche Dämmart für die oberste Geschossdecke? – Matten, Platten oder Hohlräume befüllen?
Bevor es ans Dämmen geht, steht die Entscheidung an, ob die oberste Geschossdecke mit Dämmplatten, Dämmmatten oder einer Einblasdämmung gedämmt werden soll. Am besten treffen Sie diese Entscheidung mit einer/m Energieberater*in, da diese/r fachlich beurteilen kann, welches Verfahren für Ihr Gebäude geeignet ist.
- Dämmplatten, zum Beispiel aus Styropor, werden häufig gewählt, wenn der Dachboden begehbar bleiben soll. Auf den Dämmplatten werden dann in der Regel Spanplatten montiert, die entsprechend belastbar sind.
- Bei Dämmmatten ist das auch möglich – dann wird allerdings eine Tragekonstruktion benötigt, die zusätzliche Kosten verursacht.
- Eine Einblasdämmung wird vor allem bei Holzbalkendecken in Altbauten verwendet. Dabei wird das Dämm-material in die Hohlräume der Deckenkonstruktion zwischen den Balken gefüllt, daher auch Hohlraum-dämmung. Sie bietet sich auch an, wenn auf der Holzbalkendecke bereits eine Dämmung vorhanden ist oder zusätzlich aufgebracht werden soll. Weitere Informationen erhalten Sie im Artikel „Einblasdämmung: Arten, Kosten & Förderung“.
Welche weiteren Systeme es gibt, um die oberste Geschossdecke zu dämmen, zeigt dieses Video.
Einblasdämmung im PraxisCheck: unsere Tester*innen berichten
Unsere Praxister*innen Janina und Tim Meyer sind von der Einblasdämmung überzeugt: „Mit dem Dämmschlauch kommt man auch in die Ecken, die normalerweise nur schwer oder gar nicht dämmbar sind.“
Dämmmaterial für die oberste Geschossdecke
Neben der Art der Dämmung müssen Sie sich außerdem für ein Material entscheiden, aus dem die Dämmschicht bestehen soll. Die wichtigsten Kriterien für diese Auswahl sind in der Regel
- die Kosten,
- die Umweltverträglichkeit und
- die Auswirkungen des Dämmstoffs auf die eigene Gesundheit.
Die folgende Grafik liefert Ihnen einen Überblick, welche Dämmstoffe sich für die Dämmung der obersten Geschossdecke eignen. Die gängigsten Dämmstoffe sind Holzfaser, Mineralwolle und Naturfasern.
Dämmung mit Holzfaser („WDVS“)
Dämmplatten für begehbare Geschossdämmungen können unter anderem aus Holzfasern hergestellt werden. Diese sind umweltfreundlich, kostengünstig und unbedenklich für die Gesundheit. Diese Dämmplatten werden unter anderem als Verbundsystem hergestellt, mit dem sich die Dämmelemente leicht zusammenfügen lassen. Teilweise wird dieses System auch als Wärmedämmverbundsystem (WDVS) bezeichnet – wobei der Begriff WDVS korrekterweise ein System für die Fassadendämmung bezeichnet.
Dämmung mit Styropor
Besonders im Neubau, bei dem die Decken oft aus ebenem Beton bestehen, eignen sich für die Dämmung der obersten Geschossdecke günstige Dämmplatten aus Styropor. Wenn Sie den Dachboden anschließend begehen oder als Abstellkammer nutzen wollen, müssen Sie allerdings eine zusätzliche Tragekonstruktion miteinplanen. Styropor ist wie viele konventionelle Dämmstoffe erdölbasiert. Umweltfreundlicher und weniger gesundheitsschädlich sind Naturdämmstoffe.
Dämmung mit Mineralwolle: Glaswolle oder Steinwolle
Ebenfalls leicht zu verlegen sind Dämmmatten aus Mineralwolle. Wenn Sie sich für eine Dämmung der obersten Geschossdecke mit Steinwolle oder Glaswolle entscheiden und das oberste Geschoss anschließen begehen wollen, muss eine zusätzliche Tragekonstruktion errichtet werden.
Naturdämmstoffe
Da sich die Dämmstoffe bei der Dämmung der obersten Geschossdecke im Gebäude befinden, legen viele Menschen Wert darauf, dass die Materialien besonders gesundheitsverträglich sind. Das trifft insbesondere auf viele Naturdämmstoffe zu. Für eine Einblasdämmung können beispielsweise umweltfreundliche Zelluloseflocken genutzt werden. Auch Seegras kann zur Dämmung von Hohlräumen in Holzbalkendecken genutzt werden.
Dachboden dämmen – so gehen Sie vor
Um die oberste Geschossdecke zu dämmen, sollten Sie bei der Planung die richtige Reihenfolge beachten. Beispielsweise sind Fördermittel meist vor der Umsetzung Ihres Dämmvorhabens zu beantragen. Unsere Anleitung hilft Ihnen dabei, die Dämmung Ihres Dachbodens strukturiert anzugehen.
1. Informieren
Zunächst sollten Sie sich einen Überblick über Dämmarten, Dämmstoffe, Fördermittel und Co. verschaffen. Hier helfen Ihnen unsere kostenlosen Informationsangebote:
- Einen Vergleich möglicher Dämmstoffe können Sie mit unserem interaktiven ModernisierungsCheck vornehmen.
- Suchen Sie nach staatlichen Förderprogrammen, empfehlen wir Ihnen unsere Fördermittelsuche:
2. Energieberatung
Auch das beste Informationsangebot ersetzt keine Vor-Ort-Beratung durch eine/n Energieeffizienz-Expert*in. Eine Energieberatung oder zumindest die Einbindung eines/r Sachverständigen kann auch Voraussetzung für eine Förderung der Dämmung sein. Außerdem erhalten Sie 5 Prozent weitere Förderung über die BEG, wenn Sie Maßnahmen umsetzen, die zuvor in einem individuellen Sanierungsfahrplan erarbeitet wurden. Die Energieberatung selbst wird ebenfalls bis zu 80 Prozent gefördert.
3. Dämmung planen
Ein wichtiger Schritt ist die genaue Planung der Dämmmaßnahmen. Dafür sollten Sie sich Zeit nehmen, um Verzögerungen bei der Umsetzung, zusätzliche Kosten und andere Unannehmlichkeiten zu vermeiden. Bei diesem Schritt müssen einige Fragen beantwortet werden:
- Soll der Dachboden nach dem Dämmen begehbar sein oder nicht?
- Welche Dämmwerte müssen erreicht werden, um Vorgaben aus dem GEG oder von Förderprogrammen einzuhalten?
- Welcher Dämmstoff in welcher „Dicke“ (Stärke) kann dafür genutzt werden?
- Können die Dämmmaßnahmen in Eigenleistung mit Unterstützung einer Energieberatung umgesetzt werden oder müssen Handwerker*innen beauftragt werden? Wenn Sie Handwerker*innen beauftragen, holen Sie verschiedene Angebote ein, um vergleichen zu können.
- Falls bereits eine (unzureichende) Dämmung vorhanden ist: Lassen Sie prüfen, ob Sie die Dämmung einfach durch zusätzliches Dämmmaterial erweitern können oder ob die alte Dämmung komplett ausgetauscht werden sollte.
Eigenleistung oder Profis für die Dämmung der obersten Geschossdecke?
Bei der Planung stellt sich auch die Frage, ob Sie die Dämmung selbst begleitet von einer Energieberatung umsetzen können oder ob Handwerker*innen beauftragt werden müssen. Unterstützung von Fachleuten sollten Sie sich in zwei Fällen definitiv holen:
- Wenn Sie sich für eine Einblasdämmung entscheiden, sind einige Gerätschaften und auch Know-how für die Umsetzung wichtig.
- Auch wenn eine Dampfbremse (fälschlicherweise auch Dampfsperre genannt) als Schutz vor Feuchtigkeit notwendig ist, sind Fachleute gefragt. Es handelt sich dabei um eine spezielle Folie, die verhindert, dass sich im Dämmmaterial Kondenswasser sammelt. Ob diese notwendig ist oder nicht, hängt vor allem vom Material der Geschossdecke ab – bei einer Betonwand im Neubau ist die Folie meist nicht notwendig. Da eine Dampfbremse absolut dicht sein muss, sollten das Expert*innen übernehmen.
4. Finanzierung planen
Nach der Planung sollten Sie einen guten Überblick über die anfallenden Kosten für die Dachbodendämmung haben. Mit dieser Information geht es an die Finanzierung. Informationen über alle in Ihrer Region verfügbaren Förderprogramme und die entsprechenden Anforderungen an die Dämmung liefert unsere kostenlose Fördermittel-Suche. Bitte beachten Sie, dass die Förderung in der Regel zuerst beantragt werden muss – erst dann sollten Sie Material bestellen oder Handwerksbetriebe beauftragen.
5. Vorbereiten
Nun gilt es, die Dämmstoffe zu kaufen oder Handwerker*innen zu beauftragen.
- Wenn Sie eine Förderung in Anspruch nehmen, müssen Sie bei allen Einkäufen und Aufträgen die Vorgaben des Fördergebers zur Rechnungslegung beachten.
- Wenn Sie Handwerker*innen beauftragen, ist beispielsweise eine Fachunternehmererklärung nötig.
- Wenn Sie eine geförderte Dämmung selbst umsetzen wollen, muss Ihnen ein/e Energieeffizienz-Expert*in (zugelassene/r Energieberater*in) die fachgerechte Durchführung der Maßnahme und die angefallenen Materialkosten bestätigen.
6. Umsetzen
Falls eine Dampfbremse/Dampfsperre notwendig ist, muss unbedingt auf die korrekte Lage und eine luftdichte Ausführung geachtet werden. Um Kältebrücken zu vermeiden, sollte Mauerwerk, das aus den Wohnräumen in den Dachboden hineinragt, bis zu einer Höhe von mindestens 50 Zentimetern ebenfalls gedämmt werden. Wenn die Dämmschicht nach Fertigstellung begehbar sein soll, muss eine entsprechende Tragekonstruktion beziehungsweise eine Trageschicht ergänzt werden. Wichtig ist auch, Treppenaufgang oder Bodenklappe gut zu dämmen.
7. Heiztechnik einstellen
Nach einer fachgerechten Dämmung der obersten Geschossdecke verringert sich der Heizwärmebedarf des Gebäudes. Daher sollte die Heizanlage mit einem so genannten hydraulischen Abgleich neu eingestellt werden. Dabei werden alle Komponenten der Heizungsanlage – vom Heizkessel bis zum Thermostat am Heizkörper – auf den Energiebedarf des Hauses abgestimmt. Oft lohnt sich auch der Austausch der Heizungspumpe, da zu groß dimensionierte Pumpen unnötig viel Strom verbrauchen.
Für beide Maßnahmen, hydraulischen Abgleich und Pumpentausch, gibt es im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude 20 Prozent Zuschuss. Meist rechnen sich diese beiden Maßnahmen innerhalb weniger Jahre und gelten daher als besonders effizient – also ein wichtiger Schritt für noch mehr Energieeffizienz nach dem Dämmen der obersten Geschossdecke.
8. Verbrauch auswerten
Nach der Dämmung des Dachbodens sollten Sie Ihren Heizenergieverbrauch prüfen und im Auge behalten. Am einfachsten geht das mit dem kostenlosen Energiesparkonto. Wenn sich keine Einsparungen im Heizenergieverbrauch einstellen, ist die Dämmung möglicherweise nicht richtig angebracht und Nachbesserungen sind nötig. Werden Fehler frühzeitig entdeckt, können gegebenenfalls Gewährleistungsansprüche bei der ausführenden Firma oder beim Dämmstoffhersteller geltend gemacht werden.
Infos vom Energieberater
Der Energieberater Klaus Michael vom Detmolder Niedrig-Energie-Institut erklärt in seinem Video ausführlich, wie die oberste Geschossdecke gedämmt werden kann.