Erfahrungsbericht: Balkon-Solaranlage fürs Eigenheim

Mit einem Balkonkraftwerk eigenen Strom produzieren – Photovoltaik-Module für den Balkon boomen seit einigen Jahren. Doch bürokratische Hürden und Ungewissheit, ob sich die Investition lohnt, schrecken viele Interessierte noch zurück. Wie unkompliziert Stromsparen mit einem eigenen Mini-Balkonkraftwerk sein kann, zeigt der Erfahrungsbericht von Familie Hildenbrand aus Berlin-Britz.

Strom sparen leicht gemacht

Noch umweltfreundlicher als eigener Solarstrom ist weniger Strom zu verbrauchen. Unser StromCheck zeigt Ihnen Ihre Sparpotenziale.

Berlin/Brandenburg, Januar 2023. Das ist doch mal ein richtiges Schnäppchen, dachte sich Heike Hildenbrand, als sie bei der Arbeit bei co2online den Tipp von einem Kollegen im Büro-Chat las: Ein Mini-Balkonkraftwerk mit 820 Watt, bestehend aus 2 Solarmodulen, mit 600-W-Wechselrichter und Zubehör für 700 Euro – Angebot bei einem Discounter. Also direkt bestellt. Denn eine Balkon-Solaranlage ist für die 3-köpfige Familie eine gute Lösung: „Wir haben Platz auf dem Dach und im Garten, aber keine finanziellen Mittel für eine Solaranlage, also wollten wir einfach versuchen, im Kleinen zu sparen“, erzählt Heike Hildenbrand.

Mit einem Klick zur eigenen Balkon-Solaranlage

Online-Shopping für erneuerbare Energien – quasi. „Nur bestellen, aufstellen und anstecken, war sehr einfach“, berichtet Heike Hildenbrand über ihren Weg zum eigenen Balkon-PV-Modul. „Wir haben es einfach bestellt, weil es ein günstiges Angebot war.“ Aufgestellt haben sie die beiden Photovoltaik-Module auf dem Dach ihres Eigenheims, da sie dort die besten Erträge erzielen können.

Dann mussten sie die Anlage nur noch beim Netzbetreiber und im Marktstammdatenregister anmelden (Anm. der Redaktion: Seit 1. April 2024 ist nur noch die Registrierung im Marktstammdatenregister nötig.)

Neue Gewohnheiten seit der Balkon-Solaranlage

Da sie die Erträge live mit einer App einsehen können, weiß die Familie, wann sie besonders viel Strom selbst produziert. „Wir nutzen jetzt Waschmaschine und Spülmaschine nicht mehr nachts und gehen bei schönem Wetter auch mal auf die Suche nach Geschirr oder Schmutzwäsche, um extra eine Maschine anschalten zu können, wenn die Sonne scheint.“ Und die sommerlichen Stromerträge sind besonders praktisch: „Vor allem dann schluckt die Poolpumpe viel Strom, zumindest das können wir ausgleichen.“, freut sich Heike Hildenbrand über die Anlage.

Für Eigenheimbesitzer*innen ist die Anschaffung unkomplizierter

Vereinfacht hat es den Hildenbrands, dass sie ihr eigenes Haus bewohnen und keine Förderungen beantragt haben. Bereut haben sie die spontane Anschaffung auch ein Jahr später noch nicht. Denn es lohnt sich für sie. „Unsere Erwartungen sind erfüllt und wir rechnen damit, dass wir die 700 Euro in 3 Jahren wieder ausgeglichen haben.“ Danach können sie mit der Stecker-Solaranlage noch gute 20 Jahre kostenfrei eigenen Strom produzieren.

Erste Auswertung nach einem Jahr Balkon-Solaranlage

„Laut Energiesparkonto hatten wir schon Einsparungen im Vergleich zu anderen Haushalten um die 15 bis 21 Prozent“, berichtet Heike Hildenbrand erfreut. Neben dem Energiesparkonto hilft ihr eine App beim Monitoring der Erträge. „Man sieht dort live, wie viel momentan eingespeist wird, was bisher eingespeist wurde und es ist auch möglich, Preise einzugeben, um die Ersparnis abzubilden.“ Auch die Eigenverbrauchsquote wird in der App angezeigt.

Tabelle: So viel Strom hat die Balkon-Solaranlage der Hildenbrands im ersten Jahr produziert

Bei einem Strompreis von 31,12 Cent pro Kilowattstunde ergibt sich mit einem Eigenverbrauch von 100 Prozent eine rechnerische Ersparnis von etwa 209 Euro für das erste Jahr Stecker-Solaranlage bei Familie Hildenbrand. In der Praxis liegt der Eigenverbrauch durchschnittlich bei 70 bis 75 Prozent, was bei gleichem Strompreis eine Ersparnis von etwa 140 bis 155 Euro ausmacht.

Die App gibt die Menge des produzierten Stroms nicht nur in Kilowattstunden an, sondern zeigt zusätzlich auch, wie viel CO₂ bisher vermieden werden konnte. Diese zusätzliche Spielerei gefällt Heike Hildenbrand. So konnte die Familie bisher schon mehr als eine halbe Tonne CO₂ einsparen.